Tiefere Erkenntnisse über die Situation von Eltern zwischen Beruf und Familie mit Hilfe narrativer Methoden
Im Juli 2008 führte das Institut für narrative Methoden in einem Münchner Kindergarten 26 Storytelling-Interviews mit Eltern durch, um Erkenntnisse über Erfahrungen, Denk- und Handlungsmuster von berufstätigen Müttern und Vätern zu gewinnen.
Wichtigste Erkenntnis ist, dass Eltern nicht mehr oder weniger gut organisiert sind, sondern dass die Gesellschaft der Wirtschaft die alleinige Definition darüber überlässt, wie Familien in Deutschland zu „funktionieren“ haben. Im Takt der Ökonomie sind Kinder Störungen der „Normalität“, welche berufstätige Eltern bitte schön kompensieren sollen. Andererseits sind die Betreuungs-Institutionen nicht einmal auf die alltäglichsten, erwartbaren Lebenssituationen und Probleme arbeitender Mütter und Väter eingerichtet. Sie erwarten, immer noch auf die „normale“ Familie eingerichtet, dass berufstätige Eltern die mangelnde Flexibilität der Betreuungsinstitutionen ständig kompensieren.
Zwei narrative Herangehensweisen: Storytelling-Analyse und Erfahrungsdokument
Ausgewertet wurden die Interviews mit den narrativen Methoden Storytelling-Analyse (Frenzel/Müller/Sottong) und Learning-History (Erlach/Thier). (Mehr zu den Methoden finden Sie im Glossar ).
Enstanden ist somit neben der kognitiven Analyse der Hintergründe und der systemischen Zusammenhänge, die das Verhalten der Befragten in einen erklärenden Zusammenhang stellen, auch ein Erfahrungsdokument, das in einem mehr sinnlichen und emotionalen Zugang die wichtigsten Positionen, Haltungen, Erlebnisse und Geschichten unseres Untersuchungsfelds zugänglich macht.
Die Studie „Leben und Leiden berufstätiger Eltern“ können Sie hier kostenlos als PDF herunterladen:
Studie INAM